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Dieses Thema hat 5 Antworten
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Beiträge: 83

10.03.2010 16:49
Air Berlin: Auf die dreiste Tour Zitat · Antworten

10.3.2010
Bis vor wenigen Tagen hatte Air Berlin für den Sommerflugplan ab Anfang Mai einen täglichen (außer Sa.) Flug von Berlin Tegel nach Memmingen im Programm, der 22.20 Uhr und damit 20 Minuten nach Ende der Flughafen-Betriebszeit hier eintreffen sollte. Jetzt ist den Verantwortlichen wohl ein Licht aufgegangen. Das Ergebnis sieht so aus: Die Ankunftszeit wurde für 21.55 Uhr und damit innerhalb der zulässigen Zeit eingeplant. Dann ist alles in Ordnung, könnte man meinen. Aber die Startzeit blieb unverändert bei 21.00 Uhr (Quelle: airberlin.com, Stand 10.3.2010). Die planmäßige Flugdauer verringerte sich damit auf wundersame Weise von achtzig auf fünfundfünfzig Minuten. Das Ziel ist klar: Die planmäßige Ankunft liegt vor Betriebszeitende, und "verspätete" Flüge konnten bisher immer landen.

Diese Aktion kann man nicht anders als einen dreisten Täuschungsversuch bezeichnen; eine regelmäßige Ankunftszeit nach 22 Uhr ist vorprogrammiert. Hier liegt ein offensichtlicher Verstoß gegen die Betriebsgenehmigung des Airports vor. Darin heißt es:

"In der Zeit zwischen 22.00 Uhr Ortszeit und 23.00 Uhr Ortszeit sind Landungen
von Flügen, die planmäßig vor 22.00 Uhr Ortszeit hätten stattfinden sollen, zu-
lässig, sofern unerwartete Umstände mit verzögernder Wirkung eingetreten
sind, die zum Zeitpunkt des Abflugs nicht vorhersehbar waren."


Diese Bedingung hat sicher kaum einer der vielen bisher nach 22 Uhr gelandete Flüge erfüllt. Aber angesichts der um mehr als 30% reduzierten Flugdauer kann von "unerwarteten Umständen" gleich gar keine Rede sein. Hier besteht Klärungsbedarf. Die BI "Bürger gegen Fluglärm" wird sich der Sache annehmen.

Nachtrag vom 1.5.: Nach einem Schreiben des Anwalts der Bürgerinitiative an den Flughafen, das Luftamt und Air Berlin wurde ihm die offensichtlich vom Luftamt angeforderte Stellungnahme des Airports in Kopie übersandt. Zwar bemüht man sich, die Angelegenheit als "Darstellungsfehler" hinzustellen, immerhin wurde Air Berlin aber mit der Bitte um Korrektur auf die Einhaltung der Betriebszeiten hingewiesen. Zukünftig solle es vor der Veröffentlichung der Flugpläne eine weitere Kontrolle durch den Verkehrsleiter auf Einhaltung der Bestimmungen der Genehmigung geben.
Ab dem 17.5. ist die Abflugzeit in Berlin-Tegel auf 20.35 Uhr geändert.

unternehmer ( Gast )
Beiträge:

23.03.2010 22:39
#2 RE: Air Berlin: Auf die dreiste Tour Zitat · Antworten

Der Flughafen ist in Not... Dann ist das folglich mit der Ankunftszeit eine Notlüge. Die sind doch zulässig?[flash]

Anti FMM Offline

Mitglied

Beiträge: 8

02.04.2010 13:15
#3 RE: Air Berlin: Auf die dreiste Tour Zitat · Antworten

Der egoistische Staat Bayern wird alles dulden solang es zu seinem Vorteil ist. Solange die Politik den Flughafen Memmingen weiter mit Millionen stopfen tut und ihn als nötig erachtet solang wird sich nichts ändern und die Demokratie wird mit Füssen getreten. Der Steuerzahler im übrigen auch - nur interessiert es keinen, nicht mal den Bund der Steuerzahler oder die Grünen, Freien Wähler, ...

Gast
Beiträge:

02.04.2010 13:36
#4 RE: Air Berlin: Auf die dreiste Tour Zitat · Antworten

...dann hilft nur noch, aus dem egoistischen Bundesland Bayern wegzuziehen...wie wär's mit Mecklenburg-Vorpommern???

Die überwältigende Bevölkerungsmehrheit steht hinter unserem schönen, gedeihenden, liebgewonnenen, kleinen aber feinen Allgäu Airport. Und in absehbarer Zeit wird es sicher wieder auch Flüge nach Hamburg, Rom, NRW geben.

Wie hieß es schon einst in einem Lied? Ich zitiere: "...über den Wolken, muß die Freiheit wohl grenzenlos sein..."


P.S.: Die Steuergelder kommen doch wieder locker rein. Cool bleiben, nicht ärgern und auf das Osterfest mit schönen Gottesdiensten freuen.

Silenzio ( Gast )
Beiträge:

03.04.2010 19:47
#5 RE: Air Berlin: Auf die dreiste Tour Zitat · Antworten

Die Worte klein und fein im Zusammenhang mit dem Allgäu Airport kann wohl nur jemand verwenden, der nicht unter dem Fluglärm leidet und dem Klimaschaden und Umweltverschmutzung völlig egal sind. Bei soviel Unverschämtheit fällt es mir schwer sachlich zu bleiben.

In einer Demokratie ist auch immer der Schutz von Minderheiten eine wichtige Komponente. Zum Beispiel währe die Mehrheit der Einwohner Bayerns sicher dafür direkt neben der Wohnung des Autors der vorherigen Antwort eine große Mülldeponie zu errichten, wenn dafür nur die Müllgebühren deutlich sinken würden. Auch wäre die Mehrheit bestimmt dafür neben der Wohnung des namenlosen Schreibers ein Atomkraftwerk zu errichten, wenn dafür nur die Stromkosten deutlich sinken würden. Sie sehen, dass die Mehrheit leicht Entscheidungen treffen kann, die einem einzelnen Schaden, weil sie selbst davon Vorteile, aber keine offensichtlichen Nachteile hat.

Genau so verhält es ich mit dem Allgäu Airport. Die Mehrheit der Bayern ist nur deshalb für den Flugplatz, weil sie von billigen Flügen profitiert, ohne die direkten negativen Auswirkungen zu spüren. Ich hoffe nur, dass manchen Menschen ein Licht aufgeht wir kurzsichtig eine solche Verhaltensweise ist.

Spiderman Offline

Mitglied

Beiträge: 150

05.04.2010 20:44
#6 RE: Air Berlin: Auf die dreiste Tour Zitat · Antworten

Zitat von
...dann hilft nur noch, aus dem egoistischen Bundesland Bayern wegzuziehen...wie wär's mit Mecklenburg-Vorpommern???



Eben nicht. Erstens ist mir die Argumentation mit Bayern zwei Nummern zu hoch gegriffen, aber "Anti FMM" hat halt manchmal arg plakative Sprüche drauf. Zweitens kann man doch einfach mal die rosarote Flugromantik-Brille absetzen. Von jedem Wirtschaftsunternehmen wird erwartet, daß es sich an die bestehenden Auflagen, Regeln und Gesetze hält. Ein Flughafen macht da keine Ausnahme. Wenn man ein Stück entfernt wohnt und der heiligen Kuh "Fliegen" huldigt, kann man sicher der Meinung sein "laßt sie doch machen". Wenn beides nicht der Fall ist, kann man das auch, muß aber nicht. Und das sollte bitte auch von denjenigen akzeptiert werden, denen billige Flüge, evtl. auch schöne Gottesdienste genügen.

Zitat von
"...über den Wolken, muß die Freiheit wohl grenzenlos sein..."



Über den Wolken vielleicht. Aber auch der höchstgelegene Flughafen Deutschlands liegt meist sehr deutlich darunter, bestenfalls mal mittendrin.

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